Dagmawi Menelik Schule

Die Dagmawi-Menelik-Grundschule in Addis Abeba wurde 1898 als erste moderne Schule Äthiopiens gegründet und in den Jahren 1900 bis 1905 von Ingenieuren und Architekten aus Griechenland weiter ausgebaut.

Die Schüler der ersten Generation waren ausschliesslich Jungen und Kinder der Reichen und Berühmten. Die Lehrer waren Ägypter und Griechen. Seit 1928 wurde eine zunehmende Zahl von Äthiopiern zu Lehrern ausgebildet. Auch die regierenden Eliten schickten ihre Kinder nun auf diese Schule. Kurz darauf wurde sie wegen des Krieges mit Italien allerdings für fünf Jahre geschlossen.

Als die Schule 1934 wiedereröffnete, bot sie Unterricht für Schüler bis zur Klassenstufe 5 an. 1941 wurden die französische Unterrichtssprache durch die englische ersetzt und die Schule in den folgenden drei Jahren bis zur Jahrgangsstufe 12 ausgebaut.

Seit 1953 konnten die Dagmawi Menelik Elementary und Secondary School mehr und mehr Kinder unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund besuchen.

Die Schule, die um 1900 mit gerade einmal 20 Kindern der reichsten äthiopischen Familien begonnen hat, unterrichtet heute über 8.600 Tagesschüler und rund 3.000 Abendschüler, die aus armen Familien stammen. Pro Jahrgang gibt es von jeweils bis zu zehn Klassen mit jeweils rund 70 Schülern, die von einem Lehrer unterrichtet werden. Mittlerweile gibt es über 120 äthiopische Lehrer im Schulsystem.

Nach Einschätzung der Schulleitung müssen rund 60% der Schüler arbeiten, um ihre Schuluniform und das Schulmaterial zu finanzieren.

Absolventen dieser Schule finden sich in allen Bereichen der äthiopischen Gesellschaft; auch Kaiser Haile Selassie war Schüler dieser Schule. LISTROS-Vereinsgründer Dawit Shanko besuchte die Schule vor über 30 Jahren selbst bis zur Klassenstufe 10 und steht seit 2007 in engem Kontakt mit der Bildungseinrichtung.

 

LISTROS e.V. hat in den letzten Jahren eine enge Partnerschaft mit der Dagmawi Menelik Elementary School in Addis Abeba aufgebaut. Die Schule liegt im Stadtzentrum und grenzt räumlich an die University for Social Science, Faculty of Technology und an die University of Arts and Design. Diese räumliche Nähe ist ideal, um die Studenten in das Projekt einzubinden und ihnen so eine zusätzliche Tätigkeit neben dem Studium zu bieten.